Wenn man sich mit Uhren beschäftigt, fällt früher oder später der Blick auf Marken, die nicht einfach nur Produkte herstellen, sondern eine Haltung vermitteln. Genau so eine Marke ist 1977. Der Name mag nüchtern klingen, aber hinter ihm verbirgt sich eine Uhrengeschichte voller Leidenschaft, familiärem Erbe und dem festen Willen, eine neue Richtung einzuschlagen. Das alles spürt man, wenn man eine Uhr von 1977 in der Hand hält.

Eine Marke mit Wurzeln und Vision
1977 ist mehr als ein neues Uhrenlabel. Es ist das Ergebnis eines echten Familienabenteuers. Initiiert von Pierre Burgun, dem langjährigen Kopf der traditionsreichen Marke Pierre Lannier, wird das Projekt heute auch von seiner Tochter Laura maßgeblich geprägt. Was dabei entsteht, ist eine moderne Interpretation französischer Uhrmacherkunst, die sich nicht nur auf das Gestern beruft, sondern aktiv das Morgen mitgestaltet.

Die Uhren entstehen in der eigenen Werkstatt im Elsass, nicht weit entfernt von Straßburg. Hier wird entworfen, gebaut und geprüft – stets mit dem Anspruch, französisches Design und echtes Savoir-faire in jeder Komponente spürbar zu machen.
Klar Französisch und bewusst anders
1977 ist aktuell mit dem Label Origine France Garantie zertifiziert. Das bedeutet, mindestens drei Viertel des Herstellungspreises wird tatsächlich in Frankreich erwirtschaftet. Die Uhrwerke stammen von France Ébauches, einem der letzten französischen Kaliberhersteller überhaupt. Auch Zeiger, Gehäuse und Armbänder werden mit klarer Herkunft und hohem Anspruch gefertigt. All das ist nicht nur Marketing, sondern Teil eines überzeugenden Gesamtkonzepts.
Und dieses Konzept ist schnell beschrieben: 1977 will nicht jedem gefallen, sondern Menschen ansprechen, die bewusst nach einer Alternative beispielsweise zu Schweizer Luxusuhren suchen und damit eine Uhr mit Charakter, Substanz und französischer Handschrift ihr Eigen nennen möchten.
Die Edmond Kollektion – Eleganz mit Substanz

Es gibt Uhren, die muss man ein paar Mal im Licht drehen, bevor sie ihr wahres Gesicht zeigen. Die Modelle der Edmond Kollektion gehören genau in diese Kategorie. Schon beim ersten Blick fällt die klassische Grundhaltung auf, aber es ist die feine Ausarbeitung, die diese Linie so besonders macht. Die Inspiration stammt vom literarischen Helden Edmond Dantès, der für Mut, Wandel und einen gewissen Intellekt steht. Und genau diese Werte spiegelt auch das Design der Edmond wider.
Das Gehäuse misst 40 Millimeter im Durchmesser und ist aus 904L Edelstahl gefertigt. Eine bewusste Wahl, denn dieses Material ist nicht nur widerstandsfähiger als der sonst gängige 316L Edelstahl, sondern auch beständiger gegen Korrosion und dabei besonders edel im Finish. Mit knapp über zehn Millimetern Bauhöhe bleibt die Uhr schlank genug, um unter ein Manschettenhemd zu passen, ohne dabei ihre Präsenz zu verlieren.
Besonders eindrucksvoll ist das strukturierte Zifferblatt mit einem tollen Farbverlauf und einem ebenso spannenden Schliff. Die applizierten und passend zum gewölbten Zifferblatt gebogenen Indizes wirken fast wie kleine Skulpturen, die je nach Einfall der Sonne mit dem Licht spielen. Eine liebevolle Erinnerung an den Namen der Marke ist auch die rote Sieben im Datumsfenster. Ein wirklich charmantes Detail, das die Designsprache von 1977 unterstreicht.
Noch mehr Individualität birgt das zur Uhr passende Armband. Gefertigt aus Kalbsleder und von Hand patiniert, ist es das Werk einer Künstlerin aus dem Raum Paris. Jede Färbung ist einzigartig, jede Patina entwickelt mit der Zeit ihren eigenen Charakter und jedes Armband kann durch die minimalen Unterschiede der Handarbeit als Unikat bezeichnet werden. Die Kombination aus weichem Leder, geschwungenem Ende und geradem Steg sorgt zudem für ein geschmeidiges Tragegefühl.
Die Edmond Kollektion umfasst insgesamt sieben verschiedene Zifferblattvarianten, die mit verschiedenen Armbandfarben kombiniert werden. Jedes Modell bleibt dabei streng auf 99 Stück limitiert und kostet 1.577 Euro.
Die Arsène Kollektion – Sportlich mit Charakter

Während Edmond für die klassische Linie steht, zeigt sich die Arsène Kollektion deutlich moderner und sportlicher. Inspiriert vom legendären französischen Literaturhelden Arsène Lupin, verbinden diese Modelle Eleganz mit Abenteuerlust – ein stilvolles Understatement für alle, die etwas mehr Dynamik am Handgelenk mögen.
Das 42,5 Millimeter große Gehäuse ist ebenfalls aus 904L Edelstahl gefertigt, wirkt robust, bleibt aber mit 10,3 Millimetern Bauhöhe angenehm flach. Die gewölbten Seiten, die satinierte Lünette mit polierter Kante und die Krone mit 19 feinen Kerben sind Beweise dafür, wie viel Feinarbeit auch in sportlichen Uhren stecken kann.
Das flache Zifferblatt mit Clous de Paris Muster in 45 Grad Neigung spielt mit dem Licht auf eine Art, die man so nicht oft sieht. Die Indizes sind appliziert und mit LumiNova® belegt, ebenso wie die facettierten Zeiger. So bleibt die Ablesbarkeit auch bei Dunkelheit hervorragend.
Das Armband besteht aus hochwertigem FKM-Kautschuk – ein Material, das in Sachen Haltbarkeit, Widerstandsfähigkeit und Tragekomfort kaum zu übertreffen ist. Es hält Hitze, UV-Strahlung, Salzwasser und vielem mehr stand, bleibt dabei aber angenehm weich und pflegeleicht. Wer es noch etwas massiver mag, kann sich für die Variante mit 904L Edelstahlband entscheiden. Die Arsène Kollektion bietet sechs verschiedene Zifferblattfarben, wobei nicht jede Farbe mit jedem Band kombiniert wird.
Die Preisstruktur ist dabei klar und fair: Modelle mit Kautschukband kosten 1.677 Euro, Varianten mit Stahlband 1.777 Euro.
Premium, aber nicht abgehoben
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Preispolitik. Eine 1977 kostet zwischen 1.577 und 1.777 Euro. Für eine mechanische Uhr mit Automatikwerk aus Frankreich, teils handgefertigtem Band und aufwendiger Gestaltung, dem verwendeten 904L Edelstahl sowie der optionalen 10 Jahre Garantie ist das mehr als fair. Vor allem, weil man hier nicht für ein berühmtes Logo zahlt, sondern für echte Uhrmacherkunst.
Und genau das macht die Marke für mich so spannend. Sie will kein Abklatsch der Schweizer Haute Horlogerie sein, sondern eine eigene Sprache sprechen. Eine Sprache, die französisch ist – sowie elegant, mutig und bodenständig zugleich.
Mein Fazit
1977 ist eine junge Marke mit reifer Haltung und jeder Menge Erfahrung der Beteiligten dahinter. Sie steht für eine Rückbesinnung auf handwerkliche Qualität, für gelebte französische Kultur und für eine neue Offenheit im Uhrenmarkt. Wer genug hat von leeren Marketinghüllen und teils doch recht seelenlos anmutenden Modellen, findet hier eine Uhr mit echtem Charakter. Es gibt hier keinen lauten oder prestigeträchtigen Auftritt, sondern ehrliche Uhrmacherkunst, die zeigt, wie viel Potenzial im französischen Savoir-faire steckt.
Als autorisierter deutscher Konzessionär freue ich mich besonders, euch bereits erste Modelle von 1977 in meinem Shop anbieten zu können und bin gespannt auf den weiteren Weg, den diese Marke im Laufe der Zeit gehen wird. Für mich repräsentiert 1977 schon jetzt mehr als nur neue Kollektionen von Uhren. Wir haben hier ein ganz klares Statement für den Uhrenmarkt – ruhig, souverän und überraschend anders.